Wandern entlang der Ardèche

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In der eigentlichen Gorges de l´Ardèche kann man meist nur im Juni und August wandern, da man mehrfach die Ardèche furten muss und dies nur bei Niedrigwasser möglich ist. Aber bei dem Ort Ruoms gibt es eine wunderschöne, ca. 2 stündige Wanderung durch ein einsames Stück des Ardèchetals.

Wenn wir aus Richtung Largentière kommen fahren wir die D4, die zum Teil durch die in den Fels gebrochene „Défilé de Ruoms“ führt und biegen dann links über die Ardèche-Brücke Richtung Ruoms ab. Die nächste Straße links direkt wieder abbiegen Richtung „Petit Bois“. Im Kreisverkehr wieder nach links weiter fahren und dann geradeaus bis die Teerstraße endet und in einen Schotterweg übergeht, hier parken. Den Schotterweg gehen wir einige hundert Meter an alten Steinbrüchen entlang. Der letzte Steinbruch auf der linken Seite lohnt einen Abstecher. Hier werden immer noch gelegentlich große Kalkblöcke in stundenlanger Arbeit mit der Steinsäge geschnitten. Kein Schild weisst darauf hin, aber hier wurden vor über 120 Jahren die Blöcke für den Sockel der amerikanischen Freiheitsstatue gebrochen. Die Freiheitsstatue wurde am 28. Oktober 1886 eingeweiht. Sie war ein Geschenk Frankreichs an die Vereinigten Staaten und sollte ursprünglich 1876 zur Hundertjahrfeier der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 vollendet werden. Mehr dazu bei Wikipedia.

Wieder zurück auf dem Schotterweg folgt direkt links der Abzweig (etwas unterhalb liegen kleine Weinfelder und ein Bauernhaus) auf einen schmalen Pfad. Der Weg steigt leicht an auf das Kalksteinplateau. Ab jetzt folgen wir immer der gelb/weißen Markierung. Nach einigen hundert Metern nehmen wir den leicht links abbiegenden Weg. Bald führt der Pfad durch die Kalkblöcke abwärts, dann ein Stück am Hang entlang und wir erreichen, leicht links oberhalb liegend eine große Höhle. Dies ist ein alter Flußlauf, der früher ein Verbannungsort für Leprakranke war. Mutige Höhlenforscher können, ausgestattet mit guten Taschenlampen die Höhle erkunden. Sie führt einige hundert Meter in den Berg hinnein, man kann sich nicht verlaufen, es gibt aber außer der ein- oder anderen Fledermaus auch sonst nicht viel zu sehen.

Weiter geht die Wanderung auf dem Weg unterhalb der Höhle. Nun geht es abwärts zur Ardèche, die man unterhalb schon rauschen hört. Unten angelangt folgen wir dem Weg nach rechts auf den Kies- und Sandstrand. Hier ist der ideale Picknickplatz mit fantastischer Schwimmstelle. Nur etwas Vorsicht, je nach Wasserstand die Strömung nicht unterschätzen und im Sommer auf die, z.T. von ungeübten Touristen gesteuerten bzw. ungesteuerten Kanus achten.

Weiter geht man nach rechts mit der gelb/weißen Markierung an der Uferböschung immer gegen die Flußrichtung an der Ardèche entlang. Erst durch die Büsche und hohes Gras, später über große Kalksteinblöcke.

Dann an Uferterrassen entlang, die die Schichten des Kalksteins bilden (hier wieder schöne Badestellen). Am Ende der Terrassen folgen wir dem Weg auf eine Wiese mit Bäumen und Büschen und leicht hoch auf eine Kiesbank. Gegen Ende der Kiesel geht der Weg (etwas unscheinbar, Markierung suchen!) nach rechts bei einem Baum in die Büsche und zieht sich dann in Serpentinen schnell nach oben (70 Höhenmeter). Immer der Markierung folgen (gelb/weißes X = diesen Weg nicht gehen!).

Oben angekommen haben wir einen sensationellen Panoramarundblick in den gegenüberliegenden, halbrunden „Cirque de Gens“ bei Chauzon. Fast immer sieht man hier Kletterer in der Wand, es ist das wohl beliebteste Klettergebiet der ganzen Ardèche.

Weiter nach rechts folgt jetzt ein etwas schmaleres Stück. Die Kalksteinschichten bilden hier einen natürlichen Weg, der wieder abwärts geht. Der Weg ist für die meisten Wanderer breit genug, nur bei starker Höhenangst sollte man von hier aus am besten einfach den Hinweg wieder zurück gehen. Ansonsten hällt man sich, auf dem sich bald teilenden Weg, auf dem oberen. Hier kommt man dann nach einigen hundert Metern an einen etwa 2 Meter hohen, aber gut zu bewältigenden Abstieg. Der untere Weg ist keine gute Wahl, da er zu nah am Abgrund entlang führt.

Der Weg führt uns nach unten und dann geradeaus über eine Wiese. Er knickt, immer noch an der Ardèche entlang nach rechts und wenig später wieder nach links ab. 150 m später verlassen wir rechts abbiegend die Ardèche und erreichen nach 200 m wieder Häuser. Wir folgen der nun erreichten Straße bis wir nach ca. 1 km an einem links liegendem Gîte rural vorbeikommen. Noch vorbei an einem rechts abgehenden Schotterweg mit Schild „privé“, geht nach 400 m nach rechts ein weiß/gelb markierter Weg ab. Diesen gerade durch gehen und am Abzweig links halten erreichen wir die Schotterstraße vom Hinweg.

Wanderzeit 2 Stunden, ca. 150 Höhenmeter.

Schwierigkeitsgrad mittel, nicht bei oder nach Regen laufen, feuchter Kalkstein ist sehr rutschig. Bei Hochwasser der Ardèche ist der Weg unpassierbar.