Flora & Fauna
Flora und Fauna im Nationalpark der Cevennen
Aufgrund der unterschiedlichen geologischen Beschaffenheit der Böden und der extrem verschiedenen klimatischen Bedingungen findet man in den Cevennen eine breit differenzierte Flora und Fauna. Im Nationalpark treffen drei Klimazonen zusammen: das ozeanische, das mediterrane und das kontinentale Klima. Auf den Höhen kann man es sogar als alpin-kontinental bezeichnen. Ein wichtiger Faktor auf den Hochflächen der Grands Causses ist der starke, ständig austrocknende und Verdunstungskälte bringende Wind. In den subalpinen Wiesen am Mont Lozère und Mont Aigoual herrschen typische nordische und alpine Arten vor, in den heißen mediterranen Tälern und Schluchten überwiegen subtropische Bedingungen. Der Süden des Nationalparks wird dagegen von immergrünen Eichen, der Flaumeiche, der Kastanie sowie Buchen- und Tannenwäldern beherrscht. Der stetige Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Flächen hat die Ausdehnung von Steppen, Heiden und Wäldern zur Folge. Dies sind gute Bedingungen für Insekten, aber auch für Tierarten, die schon ganz oder teilweise aus den Cevennen verschwunden waren, wie z. B. Schwarzspecht, Rauhfußkauz, Otter oder Graureiher. Andere, meist durch die Jagd ausgerottete Arten wie Rothirsch, Reh, Auerwild oder Biber wurden im letzten Jahrhundert erfolgreich wieder angesiedelt.
Das bekannteste Beispiel sind die Geier: Gänse-, Mönchs-, Schmutz- und Bartgeier sind vor allem in den Causses und der Jonte-Schlucht wieder heimisch. 1981 wurden die ersten fünf Paare Gänsegeier an der Jonte-Schlucht ausgesetzt. Nach einigen Rückschlägen gelang das sorgfältig ausgearbeitete Programm der Auswilderung bei den Brutfelsen oberhalb von Le Truel. Die Population aller vier Arten zusammen beträgt heute schon etwa 1 000 Geier. Die ökologische Rolle dieser mit bis zu 2,70 m Spannweite riesigen Vögel ist bedeutend. Geier ernähren sich von Aas und sind so natürliche „Abfallsammler“. Auf den Wanderungen entlang der Gorges de la Jonte wird man immer wieder Geier beobachten können.
Bei Le Truel befindet sich das Informationszentrum zu den Vautours (Geiern) mit einer fantastischen Aussichtsplattform zur Beobachtung der Geier mit Fernrohren und einem frisch renovierten Museum:
Maison des Vautours
Le Truel
an der D 996 zwischen Le Rozier und Meyrueis
48150 Saint-Pierre-des-Tripiers
Telefon 05 65 62 69 69
Geöffnet Di. bis So.10 bis 18 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr). Geschlossen Anfang November bis Anfang April. Eintritt 7,50 €, Kinder (bis 12 Jahre) 3,30 €, unter 5 Jahren frei.
www.maisondesvautours.fr
Auch der Wolf wird langsam wieder heimisch in Frankreich. 921 Exemplare zählte man 2022. Wie viele sich davon in den Cevennen aufhielten, ist nicht bekannt, aber die zahlreichen Attacken auf Schafherden zeugen von seiner Anwesenheit. Die Schäfer sind nicht erfreut, die Naturschützer dafür umso mehr. Von jeher hat der Wolf einen schlechten Ruf, er ist jedoch ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität. So leiden die Cevennen unter einer dramatischen Überpopulation von Wildschweinen, da die natürlichen Feinde fehlen.
Auf den Wanderungen wird man vermutlich nie dem scheuen Wolf begegnen, aber im großen Wildpark nordwestlich von Mende kann man Wölfe aus der ganzen Welt entdecken:
Les Loups du Gévaudan
Sainte-Lucie
48100 Saint-Léger-de-Peyre
Telefon 04 66 32 09 22
Eintritt 16 €, Kinder (3 bis 11 Jahre) 13 €, unter 3 Jahren frei. Infos und Öffnungszeiten:
www.loupsdugevaudan.com
Reiseführer
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